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Bautechnischer Führer durch München 1876

Die Bauten Münchens.

II. Staats- und königliche Gebäude öffentlichen Zweckes. Denkmäler.

sprechenden Bau im italo-romantischen Style erhalten. (Ludwigstrasse No. 19). Gründer der Anstalt ist Georg der Reiche von Landshut, der sie 1494 in Ingolstadt stiftete; 1806 nach Landshut versetzt, erfuhr sie schon 1826 ihre abermalige Verlegung nach München. Das neue Gebäude ist 1840 vollendet worden. Das Aeussere ist bis auf die Portale schlicht, das Innere völlig schmucklos.

11. Die Gymnasien

boten bis auf die neueste Zeit keine bauliche Merkwürdigkeit, denn die drei älteren, Wilhelms-, Ludwigs- und Maxgymnasium, das erstere, 1559 von Herzog Albert V. als Jesuitenschule gegründet, in der Herzogspitalgasse, das zweite im ehemaligen Karmelitenkloster und das dritte jetzt im Damenstiftsgebäude in der Ludwigstrasse entsprechen höchstens zweckdienlichen Anforderungen. Dafür ersteht eben in der Maximiliansstrasse ein Prachtbau im Frührenaissancestyl (von Oberbaurath Leimbach). Das erst seit einigen Jahren bestehende Realgymnasium ist neben dem Maximiliansgymnasium gleichfalls im Damenstiftsgebäude der Ludwigstrasse untergebracht.

12. Die Industrieschule

bisher interimistisch locirt, ist eben im Begriffe einen stattlichen, von Direktor E. Lange geplanten Neubau an der Ecke der Gabelsberger- und Arcisstrasse zu erhalten.

13. Die Kunstgewerbschule

unweit von dem letzteren Bau erhielt ihr Local durch einen durchgreifenden Umbau der ehemaligen kgl. Glasmalerei-Anstalt, und ist seit einem Jahre bezogen, ohne dass das Gebäude völlig fertig gestellt wäre. Der schöne Hof ist im Renaissancestyl ausgeführt worden.

14. Das kgl. Erziehungsinsilut für Studirende

aus der Holland’schen Privatanstalt erwachsen und seit der Klosteraufhebung im Karmelitenkloster befindlich, steht mit dem Ludwigs- Gymnasium in Zusammenhang und wird von Ordensgeistlichen von S. Bonifaz geleitet.

15. Das Max-Joseph-Stiftf

der rechtseitige Abschluss der Ludwigsstrasse (No. 18 ) und in baulicher Hinsicht Pendant des Georgianums, wurde 1813 von König Max Joseph als Erziehungsinstitut für Töchter höherer Stände gestiftet. Das jetzige Gebäude stammt jedoch erst von 1836—1839 und wurde nach Plänen von Gärtner errichtet.

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