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In dem grüsseren Theile der Herzog-Max-Burg — der übrige Theil sowie ein angefügter Neubau enthält die Staats-Schulden-Tilgungs-Anstalt — befinden sich von den Militär-Bildungs- Anstalten die Kriegs-Academie, die Artillerie- und Ingenieur-Schule und die Kriegsschule.
Das Cadeten-Corps-Gebäude, Ecke von Carlsplatz und Klisenstrasse, war in seinen ältern Theilen früher eine herzogliche Sommerwohnung — der Herzoggarten (vgl. S. 54), und ist von dem verstorbenen Prinzen Carl für den genannten militärischen Zweck unentgeltlicherweise überlassen worden. Der nur aus Erdgeschoss und einer Etage (Küche, Speise-, dann Studir-, zugleich Recreations-Säle, darüber den Schlafsaal enthaltend) bestehende westliche Anbau wurde 1823 neu hergestellt und später noch etwas vergrössert, so dass das Ganze mit dem grossen südlich gelegenen freien Hofraum, der theilweise mit Bäumen beptlanzt ist, ferner mit dem Garten und anstossenden abgeschlossenen Turnplatz ein ziemlich grosses Areal einnimmt. So unscheinbar übrigens das Aeussere des Gebäudes, das seit der Nivellirung des Stadtwalles an der Fronte ganz eingesunken erscheint, sich darstellt, so macht es doch gerade die Form des Gebäudes, wodurch die für verschiedene Zwecke bestimmten Localitäten zumeist getrennt sind, für seine Bestimmung weit geeigneter, als es bei geringerer Längenausdehnung und mehr Etagen wäre. In nicht ferner Zeit wird indess das Gebäude seiner dermaligen Bestimmung wieder entzogen worden.
Das Zeughaus an der Dachauerstrasse wurde nach dem Entwürfe des Herrn Bauraths Hügel in den Jahren 1860—64 erbaut, da das alte östlich vom Münzgobäude belegene in Folge der Anlage der neuen Maximiliansstrasse abgebrochen werden musste. Ausser dem Artillerie-Depot befinden sich in demselben die k. Inspection der Artillerie und des Trains, sowie die Artillerie-Berathungs-Commissinn. Zur Aufbewahrung der Vorrathe dienen die westlich desselben liegenden 12 Remisen, zwischen welchen die verschiedenen Gebäulichkeiten der k. Artillerie - Werkstätten liegen. — Oestlich vom Zeughause liegen die Magazine des k. Proviant-Amtes, in den Jahren 1873 bis 1875 erbaut; zwei für Haber, zwei für Heu und Stroh. — Nördlich hievon befinden sich in zwei getrennten Abtheilungen die verschiedenen Gebäude des k. Hauptlaboratoriums.
Das Terrain zwischen der Dachauer- und Schleissheimer-Strasse bis nahe zum Würm-Canal ist Militär-Eigenthum und als Exerzier- und Infanterie-Schiess-Platz benützt.
Zwischen der Dachauer- und Nymphenburger-Strasse ist ein anderer grosser Complex gleichfalls Militär-Eigenthum. Derselbe wurde in Voraussicht der Stadterweiterung im Jahre 1860 auf Antrag des damaligen Kriegsministers Ludwig von Lüder angekauft.
An seiner Ostseite liegt das neugebaute Militär-Lazareth. Dasselbe wurde zum dringenden Bedürfniss, als mit der allgemeinen