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Auge den Unterschied der chton Olassicit t und der Aftorclassicit t der Republik wie des Empire erkennend, fand er sich 1815 zu Paris mehr von den Entwürfen eines jungen und hochstrebenden Architekten, welcher ebenfalls dahin gelangt war, des Leo v. Klenze, geh. 1787 bei Hildesheim, als von den Bauten der Architekten Napoleons angezogen und beschloss ihn zum Organ seiner monumentalen Ideen zu machen. Dass Klenze’s Entwürfe der Glyptothek seinen Sieg vervollst ndigten, ist nicht zu verwundern; denn es ist keine Frage, dass diesem Bau in der Zeit seines Beginnes ausser einigen Werken Schinkel’s in Europa keiner an die Seite gestellt werden darf. Seine entschiedene Ueberlegenheit zeigte er auch sogleich im Privatbau, wie in dem Palais Leuchtenberg, jetzt Luitpold, 1817 begonnen, von welchem der Bauherr ausdrücklich verlangte, sich dabei so zu halten, dass bei der Unsicherheit der Verh ltnisse das Geb ude jeden Augenblick in ein Hotel umgewandelt werden k nne, welches aber trotzdem durch stylvolle Noblesse sich h chst vortheilhaft von dem wenig sp ter gegenüber entstandenen Bazar (Himbsel) abhob. — Auch der K nig übertrug ihm auf des Kronprinzen Betrieb einige Arbeiten, namentlich das Arkadenthor, die Reitschule (1818 —1822), das Kriegsministerium (1824 30), und die Anatomie (1825 - 27), sowie ihm auch der Wiederaufbau des nach nur kurzem Best nde abgebrannten Hoftheaters, nunmehr Hof- und Nationaltheaters unter der Verpflichtung zur Beibehaltung des Fischer’schen Planes und zur Erhaltung des vom Brande Geretteten übertragen ward. Klenze hatte mit der Glyptothek sein vorl ufiges Programm gegeben. Noch nicht so exclusiv wie sp ter, wo er den etwas einseitigen Grundsatz aussprach: „es gibt nur eine wahre Kunst und diese ist die griechische“, hatte er r mische Raumdisposition und Construction mit griechischer Formgebung zu verbinden gesucht, die Vortheile, welche r mische Gew lbeformen für den Saalbau darboten, nicht verschm ht, aber decorativ vorwiegend nach griechischen Vorbildern gearbeitet. Das Aeussere namentlich erhielt m glichst griechisches Gepr ge, doch-ohne Aengstlichkeit, wie die Statuennischen zeigen, welche das Ganze umziehen, und welche trotz des Hellenismus der Aedikülenumrahmung doch ihren r mischen Ursprung nicht verleugnen. Ist auch die Beherrschung der classischen Bau- und Zierformen noch nicht vollkommen, wie z. B. die wohl nicht ohne Einfluss vom Saturntempel in Rom uncannellirt gebliebenen S ulensch fte keine Schwellung haben, oder das Rankenwerk h ufig an das der r mischen' Kaiserzeit korinthischer Ordnung z. B. an die Maison caree zu Nimes (Erdinannsdorfs Jdeal) erinnert, so erscheint doch der Abstand zwischen dieser Leistung und den gleichzeitigen oder wenig jüngeren der Münchener Kunstgenossen wahrhaftig riesig, und es dürfte h chstens Metivier und auch dieser nur hinsichtlich der Decoration mit Klenze verglichen werden k nnen. Die Raumanordnung aber ist von nahezu tadelloser Sch nheit; mannigfaltig und