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Bautechnischer Führer durch München 1876

III. Die Neuzeit.

Werke, welche in einem Jahre (1826) begonnen wurden, in mehrfachem betrachte glücklicher, nemlieh die Alte Pinakothek, der K nigsbau und die Allerheiligenkirche. Die Alte Pinakothek (1826 1836) in die Mitte eines weiten freien Kaumes zwischen die Gabelsberger- und Theresien-, Barer- und Arcisstrasse gelegt, litt zun chst unter der Aufgabe einer doppelten Zugangsbildung. Aesthetisch nemlieh war das Portal in der Mitte der prunkvoll behandelten südlichen Langseite. somit von der Gabelsbergerstrasse aus nothwendig; praktisch dagegen empfahl sich die der Stadt n chstliegendo Schmalseite an der Barerstrasse, umsomehr als die Gem ldes le in einer ununterbrochenen Flucht zu geschichtlicher Anordnung eingerichtet werden sollten. Freilich h tte der letztere Umstand deshalb weit weniger als bei der Anlage der Glyptothek betont werden sollen, weil fast jede deutsche Gem ldegallerie entschieden dualistischen Charakters ist und die zwei parallelen Entwicklungen der italienischen und der deutschen einschliesslich der niederl ndischen Kunst zur Darstellung zu bringen hat, wodurch eine Theilung des Geb udes durch Vestibül und Treppenhaus in der Mitte der Gesammtl nge sich sogar sehr erspriesslich h tte gestalten k nnen. Dazu verlor bei der schon damals vorauszusehenden Ver- gr sserung Münchens die Rücksicht auf die N he des Zuganges an Werth, w hrend durch den Seiteneingang die Zug nglichkeit der Nebenr ume wie die Treppenbildung litt und das Hauptportal an der Langseite illusorisch gemacht wurde. H tte der Architekt überhaupt den geh rigen Werth auf die Entwicklung des Treppenhauses, den er zumeist untersch tzte, gelegt, so w re ihm diese Anordnung wohl schwerlich m glich geworden. Doch abgesehen davon fehlt es auch sonst in der Planbildung an der trefflichen konomie der Glyptothek. in welcher alle R ume nur ihres Zweckes wegen da sind, w hrend die Pinakothek einerseits an Raumverschwendung, anderseits an Beengung leidet. Dagegen ist die künstlerische Conception des Aeusseren namentlich an der (südlichen) Hauptseite meisterhaft, und die Pinakothek als eine der frühesten und edelsten Wiederaufnahmen-r mischen Palaststyles der Hochrenaissance geradezu epochemachend. Litt die Pinakothek gewissermassen unter der übergrossen zur Disposition stehenden R umlichkeit, so hatte der K nigsbau, der südliche Flügel der Residenz, welcher 1826—1835 vor die maximi- lianische Anlage und als Fronte gegen den neugeschaffenen Max- Joseph-Platz gelegt wurde, mit den zu erhaltenden lteren Schloss- bestandtheilen f rmlich um den Boden zu streiten. Die herzustellende Verbindung damit brachte weitere Schwierigkeiten mit sich, die weder einfach noch mit Piet t gegen das Alte gel st worden sind. Am schw chsten sind auch liier wieder die Zug nge entwickelt, die mit den grossartigen Portalen in keinem Verh ltnisse stehen. In der Herstellung der R ume für die verschiedenen Wohnzwecke entfaltete jedoch der Künstler grosses Geschick, ebenso in dem m chtigen

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