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Das München Jakob Sandtners
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München von der Isarseite zu Ende des 15. Jahrhunderts
Aus Schedels Chronik von 1493
Das München Jakob Sandtners
(Die mittelalterliche Stadt)
Als der Rat unserer Stadt im Jahre 1444 den Pergamentband seines Salbuches anlegte, das aufschlußreiche Verzeichnis aller seiner Häuser, Güter und Gilten, da ließ er auf die erste Seite die Worte schreiben: „Die stat Munichen ist auf die zeit eiter dan drew hundert jar alt, als man das zu Freysingen vnd zu Tegernse jn jren alten püchern vnd briefen geschriben findet vnd ist bey Kayser Ludwigen von Bayrn am maisten aufkomen vnd die außer stat bey jm von newen dingen gepawt worden, wann er hat große lieb zu der stat gehabt." Diese drei Namen verkörpern die bedeutsamen Marksteine in Münchens Entwicklung im Mittelalter: Tegernsee, dasHochlandskloster, dessenMönchs- siedelung dem späteren Gemeinwesen die Grundlage und den Namen gab; Freising, des heiligen Korbinian altehrwürdiger Bischofssitz, aus dessen Vergewaltigung durch den Welfenherzog Heinrich den Löwen das weltentlegene Dorf zum Markt und Handelsplatz emporwuchs und Ludwig der Bayer, der Kaiser aus dem Haufe der Wittelsbacher, der Städtefreundliche, der durch seine nimmermüde Fürsorge dem erstarkenden Gemeinwesen die Bahnen wies, auf denen es fortan friedlich, stetig und gedeihlich sich entwickeln sollte und den, allein unter allen Fürsten, die schlichte Ausschreibung hervorhebt als den einflußreichsten Förderer und sozusagen als den Neuschöpfer Münchens.
Die Gegend, in der heute die Halbmillionenstadt immer weiter hinausgreift zu den Nachbarorten, war noch um die Mitte des 12. Jahrhunderts grünes Acker- und Wiesenland, durch das die Isar zwischen flachen Kiesgeschieben und grünumbuschten Altwassern in mächtigem breitem Bette sich Bahn brach. Auf den Höhen, die den Fluß