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Das München Jakob Sandtners
deutschland nach Italien seine glückliche Ergänzung finden sollte.
Des Fürsten scharfer Blick hatte die richtige Stelle für die Neuanlage ausgesucht. Denn der Steilrand der östlichen Talseite hat hier, zwischen Haidhausen und der Au, eine Einsenkung, und der Fluß selbst wird durch eine Insel in zwei Arme geteilt, was natürlich dieUeberbrückung wesentlich erleichterte. Markt und Münzstatt wurden dem auf der Terrasse gelegenen Dorfe angegliedert. Näher an die Isar heranzurücken, wie es im Interesse des Verkehrs und zur besseren Sicherung des Flußüberganges wünschenswert gewesen wäre, verbot die sumpfige, den Überschwemmungen des reißenden Gebirgswassers preisgegebene Niederung, die selbst noch in späterer Zeit der Kultivierung bedeutende Schwierigkeiten in den Weg legte und sogar dazu nötigte, eine Reihe von Häusern im jetzigen Tal auf Pfahlrosten zu erbauen. Nicht als Herrscherpfalz zum dauernden Sitze der Hofhaltung Heinrichs des Löwen ist München angelegt worden, sondern nur als befestigte Zollstation und Salzniederlage in einer bisher städtelosen, rein landwirtschaftlich besiedelten Gegend, deren kulturelle Erschließung bisher in den Händen der Klöster lag. Es ist also in der Tat, wie man früher zu sagen pflegte, auf den Salzhandel gegründet und diesem zunächst hatte es den Aufschwung zu verdanken, den es bereits in den beiden Jahrzehnten nahm, in denen es noch im Besitze des Welfenherzoges blieb. Im Januar 1180 wurde Heinrich der Löwe geächtet und seinerLänderverlustig erklärt. Am 16. September desgleichen Jahres belehnte Kaiser Friedrich der Rotbart seinen treuen Waffengefährten, den Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach aus dem altheimischen Herrengeschlechte der Schyren mit dem Herzogtume Bayern, und damit ist die junge Gründung des Welfen an die Wittelsbacher gekommen. Und mochte auch der Freisinger Bischof den Wechsel in der Herrschergewalt benützen, um die Niederlegung Münchens zugunsten Föhrings zu verlangen, so hemmte dieser Versuch nicht mehr das Fortschreiten des Ortes zu einem städtischen Gemeinwesen, besonders seit es, nach der Landesteilung von 1255, die dauernde Residenz Herzog Ludwigs des Strengen, und nach dem Aussterben der Landshuter und Ingolstädter Seitenlinien, im Jahre 1504 die alleinige Hauptstadt des Gesamtherzogtumes Bayern geworden war. Und an der Hand der Wittelsbacher hat München fortan, und mehr als sieben Jahrhunderte hindurch, jeden weiteren Schritt seiner Entwicklung zurückgelegt. Ihnen, als den stützen und tatkräftigen Förderern des Bürgertums, verdankt es zuvörderst