Alte Bücher

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München und seine Bauten

Privatbauten

Theater- und Saalbauten

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Theaterinneres Entwurf von Lorenz Quaglio

zeigen uns die seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts reicher fließenden archivalischen Notizen, daß das hiesige Theaterleben die gleiche Entwicklung genommen hatte wie dort und daß als Spiellokal besonders der alte Rathaussaal Verwendung fand. Obwohl die Pflege dramatischer Kunst in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts durch reisende englische und deutsche Schauspielertruppen speziell auch in München nachgewiesen, fehlt für die Existenz eines eigenen Theatergebäudes jede urkundliche Bestätigung. Aus einer Rechnung vom Jahre 1595 geht zwar hervor, daß für Aufbewahrung von „Comödiesachen" in einem „alten Städel an derPrannergasse" jährlich 20 sl Pacht bezahlt wurden, doch war das nur für die Hinterlegung von Requisiten und Kostümen zur Fronleichnamsprozession und den Theateraufführungen des hiesigen Jesuitenklosters. Erst die Verpflanzung des italienischen „ärnma. per musiea." durch die Kurfürstin Henriette Adelheid war der Anlaß zur Errichtung ständiger Bühnen. Diese Aufführungen der italienischen Singspiele fanden anfangs im Herkulessaale der Residenz statt. Doch bald darauf, schon in den Jahren 1654—1657 schritt der Kurfürstliche Hof zur Errichtung eines eigenen Opernhauses auf dem „Frauenfreythof" am Salvatorplatz. In diesem Hause fanden zunächst nur italienische und französische Werke ihre Darstellung. Es soll nach den Plänen

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