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München und seine Bauten

Privatbauten

Theater- und Saalbauten

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Münchner Künstlerhaus - Eingang

feinsinnigen Bestreben entstanden, das über die Baustelle hinweg zu der Synagoge und den Türmen der Frauenkirche sich erhebende reizvolle Städtebild nicht nur zu erhalten, sondern so weit als möglich durch entsprechende architektonische Umrahmung zu steigern. Unter dem Einflüsse dieses Gedankens gruppieren sich die gesamten Räume derart um einen Hof, daß dieser an drei Seiten von nur ebenerdigen Bauteilen eingeschlossen, der Festsaalbau sich nur gegen Süden allein erhebt. Die Verteilung der Räume geschah in der Weise, daß sich an der nordwestlichen Ecke des Hofes ein öffentliches Restaurant erhebt; an der nordöstlichen Ecke befindet sich Einfahrt mit Hausmeisterwohnung und anschließenden Bureaux und Sitzungssaal der Künstlerschaft. Der Saalbau enthält im Erdgeschoß Klublokale der Künstlerschaft, historische Kommission und Bibliothek, im Obergeschoß den Festsaal. Ueber dem Festsaal ragt als quadratischer Baukörper ein Geschoß, welches Arbeits- und Wohnräume für Wirt und Personal enthält. Die Bauart des Hauses ist vollständig massiv, zum Teil unter Verwendung edelsten Materials gestaltet. Die Fassaden sind zum Teil geputzt, zahlreiche architektonische und ornamentale Teile jedoch aus Haustein. Das Dach ist mit Biberschwänzen gedeckt, die mittlere Laterne mit Kupfer verkleidet. Die Räume im Innern haben eine zu fürstlicher Pracht gesteigerte Behaglichkeit erhalten, wobei jedem Raum der seiner Zweckbestimmung entsprechende Ausdruck ausgeprägt wurde. Die am 3. Juli

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