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Wirtschaften, Hotels und Cafes
studieren, so gibt uns'einen deutlichen Fingerzeig das jeweils verkehrende Publikum, das eine Schankstätte durch volle Oeffentlichkeit und ein Cafö oder besseres Restaurant durch eine gewisse Abgeschlossenheit charakterisiert.
Als besseres Speisehaus diente in der früheren Zeit der Gasthof; der in ihm herrschende Fremdenverkehr mochte manchem Gaste eine vergnügliche Zerstreuung gewähren, für den aber, der aus Notwendigkeit nicht zu Hause speist, wurde er ein Moment des Geräusches und des Zwanges. Derjenige findet die größere Behaglichkeit und Ungezwungenheit im Restaurant, das nur dem Speisen dient. Meist setzt es sich aus mehreren, aneinanderschließenden Räumen zusammen, die aus konstruktiven und formalen Gründen von selbst aus Pfeiler- oder Säulenstellungen entstehen müssen. Am beeinflussendsten wirkt auf die Räumlichkeiten die Berücksichtigung der oberen Raumeinteilung. Denn wir können in München kein einziges Gebäude nennen, das ausschließlich dem Zweck der Bewirtung dient. Diese Mischform geht ganz parallel mit jenen Wohnhäusern, in deren Erdgeschoß Läden eingebaut sind. Anschließend an den Hauptraum des Restaurants entstehen durch Einziehen von Scheidewänden die Nebenzimmer, die Trinkstuben und Stammkneipen.
Weit eleganter als das Wirtshaus, dastrotz allen modernen Komforts sich seine Behaglichkeit zu wahren wußte, weit glänzender geht die letzten Jahre hindurch die Entwicklung des Caföhauses vor sich. Es ist zur Stätte beschaulichen Genusses geworden, zu einem Stelldichein privaten und geschäftlichen Verkehrs, und das gesellschaftliche Leben, das sich in früheren Jahren zu einem Teil auf der Straße abspielte, ist dorthin verlegt worden. Die hauptsächliche Frequenz fällt in die Nachmittags- und Spätabendsstunden, in die verkehrsschwachen Zeiten der Restaurants. Alle diese Eigenheiten ergeben die Notwendigkeit einer reicheren Ausstattung und eines festlichen Gepräges, an dem sich das Auge mehr ergötzen als beruhigen kann, das Verlangen nach reichem Licht und nach freiem Ausblick in den ganzen Raum ist hier beherrschend.
In der gleichen Weise ging aus dem ehemaligen, mit dem Brauhaus verbundenen Gasthof der Hotelbau hervor. Alle unsere Hotels, nur wenige Ausnahmen sind vorhanden, sind aus Um- und Anbauten entstanden und entbehren des großzügig angelegten Hotelcharakters anderer Großstädte. Meist sind im Erdgeschoß nur die unumgänglich nötigen Empfangs-, Gesellschafts- und Teeräume angelegt, der restliche Teil ist durch Verkaufsläden ausgenützt, um durch