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Der zweite Mauerring
Das Klarissnnenkloster am St. Jakobsplatz, gegründet als Franziskanerkloster 1221
Nach einem Stich von Wening
bestehenden Katharinenkapelle am Fuße des Petersbergls jenes Pilgerhaus errichtet, das in der Folge zum Heiliggeistspital sich herausbildete. Alle diese Anlagen mußten geschützt werden. Man schob die Stadtgrenze gegen den Fluß vor, erbaute ein neues Tor gegen die Isar zu und suchte durch neue Mauern den Anschluß an das Bestehende. Dieser Mauerzug folgte, wie sich auch aus manchen Anhaltspunkten im Modell ergibt, wahrscheinlich dem Bachlauf, der das Tal in seiner Mitte, in der Linie Radlsteg—Hochbrückenstraße überquerte. (Abb. Seite 21.) Erst durch diese Erweiterung wird der Markt der Mittelpunkt der nunmehr zum Oval geschlossenen Stadt, der ummauerte Flächeninhalt wird bedeutend vermehrt und dies wird dem momentanen Bedürfnis genügt haben. Denn es ist, aus strategischen und wirtschaftlichen Gründen, kaum anzunehmen, daß das immerhin noch bescheidene Gemeinwesen mit einem Schlage eine Stadterweiterung und Neubefestigung in Angriff genommen hätte, welche eine Bersechsfachung ihrer bisherigen Größe bedeutete. Und dies um so mehr, als auch die mehr bedächtig konservative als großzügigeNatur desMüncheners von damals dagegen spricht. Eine offene Frage bleibt nur, ob diese erste Erweiterung über das München Heinrichs des Löwen hinaus vor oder etwa erst im Anschluß der Erbauung des Alten Hofes, des ältesten, nachweisbar von den Wittelsbachern in unserer Stadt angelegten Herrschersitzes erfolgt ist.