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München und seine Bauten

Entwicklung der Stadt

Der zweite Mauerring

<a title=Franziskanerkloster href=../../suchen/suchen.php?suchen=Franziskanerkloster>Franziskanerkloster</a>

Franziskanerkloster auf dem Areal des heutigen Max-Iosephplatzes Erbaut 1294, abgebrochen 1803
Nach einem Stich von M. Wening

ziskanerkloster, dasHerzog Ludwig derStrenge 1284 alsEr- satz für die aufgegebene Heimstätte am Anger, in der damals noch offenen Graggenau bei der schon erwähnten Agnes- Kapelle errichtet hatte, nördlich von seiner Burg, dem Alten Hofe. Nicht zu vergessen endlich der beiden Beguinenhäusern, welche die Patrizierfamilien der Pütrich und Ridler zur Pflege der Kranken und Sterbenden gestiftet hatten und von denen ersteres um das Jahr 1284 an der alten Christophorus- Kapelle, den Franziskanern gegenüber, also ebenfalls in der Graggenau seine Stelle fand (Abb. Seite 35). Und so setzteine zweite Stadterweiterung nach den vier Himmelsrichtungen ein, welche die genannten Einzelsiedelungen in ihr Weichbild aufnimmt und ihnen den Mauerschutz gewährt. Wann dieses, für dasMünchen jenerZeihriesigeUnternehmen begann, läßt sich genau nicht bestimmen. Doch steht soviel fest, daß es um die Wende des 13. zum 14. Jahrhunderts in vollem Gange war und von den Herzogen finanziell aufs nachhaltigste gefördert wurde. Ein Blick auf Sandtners Modell lehrt uns, wie man die Sache anpackte. Man wiederholte die alte Anlage einfach dadurch, daß man an den vier Straßen, die sich zu Hauptverkehrslinien herausgebildet hatten, der Sendlingerstratze, Neuhausergasse, dem Tal und der hinteren Schwabingergasse, die neuen Stadttore genügend weit hinausschob und durch Mauern miteinander verband. Und zwar derart, daß nunmehr ein mit der alten Umwallung

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