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Hofbauten
Schlößchen Blutenburg, erbaut von Herzog Sigmund 1488
Phot. Lorenz Fränzl
keit nach allen Seiten. In Schedels Chronik ist es in seinem älteren Zustand ganz rechts am Bildrande zu erkennen (Abb. Seite 13) und die Ansicht von der anderen Seite zeigt Wenzel Hollars Stadtplan, freilich erst aus einer Zeit, wo die neuen Residenzbauten längst im Gange waren. Aber doch ist daraus der breite Wassergraben, der durch Brücken übersetzt wird, die Anlage der Gebäude um einen quadratischen Hof und die Wehrtürme an den Ecken zu erkennen, während im Modell und auf der Ansicht von Wening(Abb. Seite 25 u. 96) der mittelalterliche Zustand gegen die Stadt zu ganz beseitigt ist.
Erst als Wilhelm IV. Herzog des wiedervereinigten Bayern geworden war und ständig in München residierte, beginnt eine Periode erhöhter Bautätigkeit an der „Neuen Feste", wie man die Burg zum Unterschied vom Alten Hof nannte, und damit auch bald der Einzug des neuen Stils, der Re- naissance. Sie ist fast überall in ihren Anfängen nördlich der Alpen eine Kunst der Fürsten und der weitgereisten großen Herren, während das Bürgertum ziemlich unberührt davon bleibt. Zwei Richtungen können wir dabei unterscheiden: einmal die Art einheimischer Baumeister, die die italienischen Motive ganz selbständig verarbeiten und zu einem reizvollen Mischstil gotischer mrd antiker Gedanken kommen, und die formvollendete Arbeitsweise importierter, in Italien gebildeter Künstler und Werkleute. Der Brand der Neuen Feste und der Neubau des Ostflügels der Resi-