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Bürgerliche Bauten
Rathaus mit Freitreppe vom Tal aus, Fassadenmalerei von A. Demmel 1778
Nach einem Bild von Dom. Quaglio
wurfs eine monumentale Gesinnung nicht fremd ist; an Geschmack und Adel der Verhältnisse nimmt es der Saal, mit seiner prachtvollen gebogenen Sprengwerksdecke, auch mit den viel kostbareren Festräumen reicherer Städte auf. Das mittelalterliche München kennt beinahe keinen anderen Fassadenschmuck als die Malerei, auch im Innern mußte diese Kunst häufig die teuren Täfeleien oder Teppiche ersetzen. Seit 1476 ist der Meister Ulrich Fueterer drei Jahre lang am Neubau innen mid außen tätig. Alles von seiner Kunst bis auf den Wappenfries im Saale ist verschwunden, aber andere Kleinode der ehemaligen Ausstattung sind uns erhalten. DerBildhauerErasmus Grasser, der, wieerwähnt, auch ein gesuchter Architekt war, erhält 1480 für seine 16 Tänzerfiguren 172 Gulden ausbezahlt; zehn sind noch erhalten und weisen deutlich auf die Bestimmung des Baues als „Tanzhaus", wie es auch unumwunden genannt wird, hin und jeder, der die humorvollen, scharf beobachteten und typisch erfaßtenMaruskatänzer sieht, wird zur Ueberzeugung kommen, daß damals im Karneval der ehrwürdige Saal ein ebenso ausgelassenes Treiben sah wie es jetzt noch in dieser Zeit herrscht, freilich nimmer im Rathaus. Das Heim der Münchener Stadtväter ist lange das alte geblieben, aber fein Gewand hat öfters gewechselt; der Stich auf Seite 42 gibt wahrscheinlich die äußere Form wieder,