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München und seine Bauten

Entwicklung der Stadt

Bürgerliche Bauten

Der städtische <a title=Marstall href=../../suchen/suchen.php?suchen=Marstall>Marstall</a> am St. Jakobsplatz

Der städtische Marstall am St. Jakobsplatz. Erbaut im 15. Jahrhundert
Aufnahme von Architekt Martin Baur

stammt, gibt eine Rechnung des Stadtarchivs zu bedenken, wo 1510 für Gemälde an dem „newen paw der stat Haws am Anger" Rechnung gestellt wird. Die reiche Waffensammlung ist heute eine Zierde des Nationalmuseums. Nebenan befindet sich der städtische Marstall, der etwa derselben Zeit entstammt, charakteristisch ist vor allem der Halbgiebel des linken Teiles und die Aufzugsvorrichtungen, die die Unterbringung der Futtervorräte in den verschiedenen Speicherstockwerken erlauben. Wenn wir uns nunmehr der Betrachtung der Bürgerhäuser zuwenden, so werden wir in München eine auffallende Verschiedenheit der Haustypen bemerken, wie sie tatsächlich einem Grenzgebiete entspricht. Ein Vergleich mit den anderen Modellen im Nationalmuseum zeigt, daß in Burghausen ausschließlich das flache Dach der Inn- und Salzachgegend herrscht, das nach der Straße hinter einer hohen Frontmauer verborgen bleibt. In Landshut und Ingolstadt findet sich dagegen nur das Haus, das seinen hohen spitzen Giebel nach der Straße kehrt und vom Nachbaranwesen durch einen schmalen Zwischenraum getrennt ist. Beide Formen finden sich in München, die augenscheinlich ältesten Häuser zeigen das flache Legschindeldach, ein Teil der jüngeren den Straßengiebel. 1342 war ja das Holzdach durch die Baugesetze verboten worden, diese altererbte Bauweise ist aber zwei Jahrhunderte später noch nicht ganz beseitigt. Auch auf den Stichen des 17. Jahrhunderts sieht

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