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struktion - nach Basilikenart - sichtbar, und bildet eine nach der Dachneigung gegen die Mitte schräg aufsteigende Cassettendecke, in welcher sämmtliche Caffettenbalken aus Lerchenholz, die Caffettenfelder aber aus Kehlheimer - Platten bestehen. In den Gesprengen werden abwechselnd zwei gegen die zierliche Hängsäule gewendete Löwen und Sphinre, in den Diagonalgesprengen aber immer zwei Pegasus, sämmtlich aus Zinkguß angebracht werden. Die Dachbedeckung wird von Kupfer sein.
Die Metopen des Frieses erhalten Reliefs, welche Beziehungen auf die Verdienste der . Männer, deren Büsten in der Halle Plaz finden ausdrücken. Sie werden 88 Verzierungen bilden, theils Victorienfiguren, theils Anspielungen auf die verschiedenen Beschäftigungen in Religion, Staatsverwaltung, Kunst und Wissenschaft, und in den beiden Giebelfeldern werden die liegenden Figuren der vier bayerischen Landestheile : Bayern und Pfalz, Schwaben und Franken ihre Stellen finden. Sämmtliche Bildnerwerke sind nach Entwürfen Schwanthalers.
Die Zahl der von der Ruhmeshalle aufzunehmenden Büsten ist unbestimmt. Es finden viele hunderte Plaß darin, von denen schon eine bedeutende Anzahl von Münchner und ausländischen Künstlern, theils in Marmor, theils als Gypsmodelle ausgeführt sind, und in der Pinakothek vorläufige Aufbewahrung gefunden haben. Personen aus der bayerischen Regentenfamilie werden darunter nicht sein.
Der ganze Bau mag etwa in vier oder fünf Jahren vollendet sein. Was bis jezt davon versteckt unter dem Brettermantel sichtbar ist, läßt erwarten, daß das Ganze, die Halle mit den Büsten und der Coloß dazu, den großartigsten überwältigendsten Eindruck machen wird. Der reine antike Styl der Tempelform und die edle Einfalt und Würde der dorischen canelirten Säulenreihen werden die Rühmeshalle als ebenbürtiges Seitenstück zur Walhalla erscheinen lassen. Schon dieser einzige Prachtbau verdient eine Reise aus den fernsten Zonen der Erde nach München um ihn zu sehen. Einen schönen Hintergrund dazu bildet der eigens dazu angelegte Hain von Eichen, Ahornen, Eschen und andern schönen Laubhölzern. Die vor der Halle liegende Theresienwiese, schon berühmt durch die auf ihr gehaltenen Octoberfeste, wird von jezt an das ganze Jahr hindurch der anziehendste Wallfahrtsort der zahlreich nach München strömenden Fremden sein.