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München in guter alter Zeit

Zweites Kapitel - Im Kreuzviertel

Jahren beim Bau der Lokalitäten der Staatsschulden-Tilgungskassa beseitigt wurde, und ein schon länger verschwundenes nach dem Promenadenplatz.

Zuletzt wurde die Maxburg vom Herzoge Clemens Franz (gest. 1770) und seiner Gemahlin (gest. 1790), dann von der Kurfürstin Leopoldine, Witwe Karl Theodors, und schlüßlich von der Königin Karoline, Witwe Maximilian I. , bewohnt.

Vordem führte die Schäfflergasse von der Theatinerstraße bis zur Maxburg; nachmals aber erhielt der Theil von der Windenmachergasse bis dahin den Namen Löwengrube, entweder von einem vergoldeten Löwen an einem Hause, das früher zum bayerischen Hof hieß, oder, was wahrscheinlicher, von einem Freskobilde an einem anderen, das Daniel in der Löwengrube darstellte.

An der Löwengrube befand sich auch das von Maximilian III. im Jahre 1754 errichtet Pfand- oder Leihhaus, das alles Geldwerthe, ein Drittheil des Werthes gegen sehr geringe Zinsen Baargeld lieh. Der genannte Kurfürst verlieh damals einem seiner Kammerdiener ein bezügliche Privilegium, das nach deselben Absterben 1785 an das hl. Geistspital überging, und als im Jahre 1802 das Carmelitinenkloster aufgehoben ward, wurde das Leihaus dahin verlegt.

Ehe wir das Kreuviertel verlassen, wollen wir noch des nun auch verschwundenen Rochus-Spitals mit dem Rochuskirchlein und Freithof geenken. Das Spital war eine Schöpfung  Wilhelm V.  vom Jahre 1589 und gab allen Pilgern Obdach und Verpflegung. Wer von ihnen auf Durchreise dahier starb, fand im anliegenden Freithof sein Grab. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts ward das Spital, weil unnöthig, verkauft, der Freithof eingeebnet und die kleine Kirche Privatneubauten einverleibt. Eine daneben stehende Kapelle des hl. Johannes des Täufers war schon früher dem Kloster Altomünster überlassen worden, das vorn am Carmeliterplatz ein an die Kapelle anstoßendes Haus besaß.

Hinter dem Theatinerkloster stand zunächst dem heutigen sogenannten griechischen Markt das von F. Santurini 1654 begonnene und 1657  vollendete Opernhaus, das vier äußerst reich dekorierte Logenreihen über einander hatte und am 17. Mai 1772 dem deutschen Schauspiel überlassen wurde, nachdem es eit dem Bau des heutigen Residenztheaters, beziehungsweise seiner Eröffnung im Jahre 1760 nicht mehr benutz worden. Es wurde 1802 bei der Niederlegung der Wälle abgebrochen. Ein Theil desselben hat sich als Giebelmauer des Hauses Nr. 2 erhalten, welches ein paar Gesträuche trägt. Es war die Rückwand des Saales.

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