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Münchener Stadtbuch

Tod und Beerdigung des Kaisers Ludwig des Bayern. 1347.

wanken und von demselben zu Boden niedersinken. Erschrocken eilten einige in der Nähe befindliche Landleute herbei, und in den Armen eines Bauers gab er alsbald seinen Geist auf. Seine letzten Worte waren: „Herr! Ich habe viel gesündiget, aber Treue dir gehalten im Herzen und Glauben.“ Als sein Gefolge herbei kam, war er bereits verschieden. Dieser Anger wird noch heutigen Tages die Kaiserwiese genannt. Er verbreitete sich damals im Volke das Gerücht, der Kaiser sei auf Anstiften seiner Feinde vergiftet worden, und diese Sage ging auch in die Chroniken über; allein sie ist durch nichts begründet, sondern vielmehr ist bei seinem hohen Alter und den schweren Sorgen und Kümmernissen, die er zeit seines Lebens gehabt, anzunehmen, er sei am Schlagfluße gestorben. An dem Platze, wo der Kaiser starb, wurde zum Gedächtnisse eine kleine Kapelle erbaut, welche aber in der Länge der Zeit verfiel; erst König Max I errichtete an dieser Stätte im Jahre 1808 eine Pyramide von Ettaler Marmor.

Der kaiserliche Leichnam wurde zuvorderst in das Kloster Fürstenfeld gebracht. Am dritten Tage aber kamen die treuen Münchener Bürger, um die Leiche nach München abzuholen, da der Kaiser als seine letzte Ruhestätte die Kirsche des Augustinerklosters bestimmt hatte. Erst spät Abends unter Fackelschein traf der feierliche Trauerzug in München ein. Da aber hatten die Augustiner, deren Kloster Pfalzgraf Rudolf und Ludwig selbst im Jahre 1294 gegründet und mit zahlreichen Wohlthaten überschüttet hatten, ihre Thore gesperrt und verweigerten aus Furcht vor dem von Pabst Clemens VI erneuerten

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