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Die Franzosen kämpften anfangs sehr glücklich, die zuerst erschienenen leichten türkischen Reiter und dann auch die Janitscharen und Spahis wurden geschlagen und flohen. Aber siegestrunken und übermüthig zerstreuten sich die Franzosen voreilig. Da rückte Bajazeth mit seiner Reserve, vierzigtausend Mann stark, die er bisher vorsichtig in geschlossener Ordnung zurückgehalten hatte, vor. Als die ermatteten Franzosen diese frischen Truppen sahen, entfiel ihnen der Muth; die meisten flohen bestürzt, die übrigen wurden von den Türken getödtet oder gefangen; aber auch die Fliehenden erreichte das Verderben. Vergeblich kam der König Sigismund mit den Ungarn, mit den bayerischen und märkischen Rittern ihnen zu Hilfe; ein stürmischer Angriff der Servier, die als Bundesgenossen der Türken fochten, machte bald der Schlacht ein Ende. König Sigismund konnte sich nur mit genauer Noth mit seinem Freunde Oswald von Wolkenstein und einigen wenigen Edlen auf einem Nachen über die Donau retten. Auch Ritte Leonhard der Reichartinger wurde mit seinem Schildknappen Johann Schiltberger gefangen.
Des anderen Morgens beschaute Bajazeth das Schlachtfeld. Als er sechzigtausend der Seinen todt liegen sah, weinte er vor Wuth und schwur Rache zu nehmen an den Gefangenen, Nachdem mehrere der vornehmsten Franzosen, worunter der Graf von Revers, die Herren von Couch und Tremouille, die Grafen von Eu und Marche, des hohen Lösegeldes wegen, das für sie erwartet wurde, ausgesondert waren, ließ der Sultan vor seinen Augen ein ungeheures Gemetzel beginnen; einzeln wurde jeder Gefangene vorgeführt und enthauptet oder erschlagen.