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Münchener Stadtbuch

Der Bürgeraufruhr im Jahre 1385

sogar seiner Gemahlin Magdalena, einer Tochter des Herzoges Visconti von Mailand, Schmuck an die Juden versetzen musste, ja sie vergeudeten zudem viel herzoglichen und städtischen Gutes, darob ihnen die Bürger Münchens sehr zürnten und große Unzufriedenheit über die traurigen Finanzverhältnisse der Herzoge herrschte.

Namentlich aber fiel der Zorn der Bürgerschaft auf einen Günstling der beiden Herzoge Friedrich und Stephan, welcher in der großen Chronik von Augsburg Hans, von Aventin aber Ulrich Impler genannt wird. Dieser Impler hatte nämlich die Verschwendung der Herzoge begünstiget und sich dabei mancherlei Eingriffe in die Gerechtsame der Stadt erlaubt. Darüber stieg die Erbitterung der Bürgerschaft, und es kam endlich im Jahre 1385 oder nach anderen 1386 zum offenbaren Aufruhre. Impler wurde in demselben gefangen, von dem Stadtrathe prozessirt und der Tortur unterworfen, und endlich auf öffentlichem Marktplatze enthauptet.

Die Herzoge, darob schwer entrüstet, verließen sogleich München, begaben sich nach Dachau, widersagten der Stadt, und rüsteten sich hierauf mit großer Macht, um schwere Rache und Strafe an der Stadt zu üben. Jetzt sank der Bürgerschaft der frevelhafte Muth; eingeschüchtert und in Angst und Schrecken über das Schicksal der Stadt und ihrer Räthe, sendete sie einhundert der angesehensten Einwohner Münchens als Abgeordnete an die Herzoge, welche mit wohlgerüsteten Schaaren zum Angriffe bereit, in Dachau lagerten.

Lange war alles Bitten vergebens, die schwer beleidigte Würde der Herzoge ließ keine Schonung erwarten.

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