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25. September 1395 versammelten zehn Mittelsmänner wurde entschieden, daß die Theilung aufgehoben werde. Oberland und Niederland Bayern wieder zusammen geworfen ein Gut sein, und von den drei Fürsten Stephan, Johann und Heinrich gemeinschaftlich regiert werden solle, so dass also z.B. München in gleicher Weise sowohl den Herzog Stephan und seinem Sohne Ludwig dem Gebarteten, als auch Ingolstadt dem Herzog Johann und seinen beiden Söhnen Ernst und Wilhelm gemeinschaftlich angehörte. Über diesen Ausspruch wurde im Monate November desselben Jahres auf einem Landtage zu Ingolstadt Urkunde errichtet, und die Fürsten empfingen von den Ständen neue Huldigung. Diese gemeinschaftliche Regierung währte anfangs ruhig und friedlich; aber bald sollten wieder neue stürmische Tage kommen.
Herzog Johann von Bayern=München starb am 8. August 1397 und hinterließ drei Kinder, die Herzoge Ernst, und Wilhelm und eine Tochter, Sophia, seit 1393 zweite Gemahling des Königes Wenzel von Böhmen.
Kaum hatte Herzog Johann die Augen geschlossen, so brach die lang verhaltenen Feindschaft zwischen dessen Söhnen Ernst und Wilhelm einerseits, und dem Herzoge Stephan von Ingolstadt und dessen Sohn Ludwig dem Gebarteten anderseits aus. Herzog Stephan, der einst zu seinem Schwiegervater, dem Herzoge Galeazzo von Mailand mit Recht sangen durfte: „Wir haben zu den Unsern in unsern Landen ein solches Trauen, daß kleiner ist, in dessen Schooß wir nicht eine Nacht ohne Sorge schlafen dürften,“ und sein Sohn blickten mit neidischen Augen auf die schöne Stadt München und die