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Münchener Stadtbuch

XXII. Das erste Pferderennen in München.

1448

„Item des Morgens früh, als man rennen will, desselben Tags soll man die Pferde vor die benannten Hauptleut bringen an eine benannte Statt in ein Haus. Da sollen die Pferde eigentlich beschrieben werden, was jegliches sei, was Farbe es hab, und sollen dann mit Unserem Secret versiegelt werden, und jegliches versiegeltes Pferd soll in den Toppel (Topf) an dem Tuch geben einen ungarischen Gulden, oder einen rheinischen. Sich darum zu bedenken.

„Item es soll der Scharlach auf dem Rennen bei der Streu ausgestruckt werden, und der Sperber auch dabei stehen, und das Armbrust hangen, und auch die Sau dabei angebunden sein.“ (Dieß waren also die ausgesetzten Preise).

„Item es soll auch aufgesteckt werden, wo und wie fern der geraisig Zeug soll halten.

„Item es soll auch die Statt gezeigt werden dem Fußvolk enthalb der Planken in den Aengern, und an denselben Enden soll Jedermann zu Roß und zu Fuß reiten und gehen, auch da bleiben und nicht serrer (weiter), bei großer Pön und Straf.

„Item es sollen auch Leut dazu geordnet werden, als oft ein Pferd, als oft ein Mann, deren jeglicher auf sein Pferd soll luegen (schauen), in welcher Zahl zum vordersten er gelaufen sei, daß man sie nach derselben Zahl wisse nacheinander eingehen zu lassen.

„Item es soll auch Niemand unterrennen noch zusprengen nach den laufenden Rossen, nicht unter dem Weg reiten noch gehen, und nicht irren, bei großer Pön und Straf.

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