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Bayerns und der Erstgeburt in der Thronfolge im Jahre 1507 alleinige Residenzstadt von Bayern wurde.
Am Schlusse dieses Abschnittes dürfte es geeignet sein, das Münzwesen des vierzehnten Jahrhundertes mit wenigen Worten zu berühren, da die damalige Rechnungsweise eine von der unseren verschiedenen ist. Man zählte und rechnete nach Pfunden, Schillingen und Pfennigen. Ein Silberpfund enthielt acht Schillinge, und ein Schilling dreizig Pfennige oder Denarien, sohin ein Pfund 240 Pfenninge. Der Werth des Geldes aber änderte sich häufig nach dem verschiedenen Gehalte der Pfenninge; durchschnittlich darf man den Wertz eines Pfundes Pfenninge auf 12-16 Gulden heutigen Geldes annehmen. Bringt man nun die damaligen Preise der Lebensmittel, wie wir oben in einer Anmerkung mehrere aufgeführt haben, in das Verhältniß mit unsterem gegenwärtigen Geldwerthe, so ersehen wir, daß damals keineswegs wohlfeilere Zeiten waren, als heut zu Tage,
Ungeachtet dieser hohen Geldpreise war aber, in Folge des Reichthumes, der Aufwand und der Luxus im vierzehnten Jahrhunderte auf eine ernorme Weise gestiegen. Die Münchener Bürger verschmähten es, sich, ihre Frauen und Töchter mit einheimischen oder böhmischen Tüchern zu kleiden, sondern sie trugen feine Tücher aus Brüssel, Mastricht, Mecheln und Löwen, davon die Elle Fünfzig Pfenninge kostete, und Mäntel und Wams von Seiden, wohl auch mit kostbaren Pelzen verbrämt und mit Gold, Perlen und Edelsteinen geziert; bald mit langen, bald mit offenen, oder, wie man es nannte, mit zerhauenen Aermeln; die Frauen mit weit nachrauschenden Schleppen, mit Silberketten