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Münchener Stadtbuch

XXIII. Herzog Christoph der Kämpfer.

Ritterschlag, und wurden von ihm zuerst mit eigener Hand die Herzoge Georg und Christoph von Bayern, und dann erst Markgraf Sigmund von Brandenburg, Wilhelm Landgraf von Hessen, und erst hierauf andere Fürsten und Edle vom Könige zu Rittern geschlagen.

Nach einem sturmbewegten und wechselvollen Leben schien endlich der Drang der jugendlichen und wilden Leidenschaften sich gelegt zu haben, und Ruhe über den Herzog Christoph gekommen zusein. Es war im Jahre 1493— Christoph stand jetzt im vierundvierzigsten Lebensjahre — als er zu überlegen und einzusehen begann, daß die bessere und schönere Hälfte seiner Tage vorüber sei, und all sein Mühen und Ringen nach der Herrschaft oder wenigstens Mitregentschaft in Bayern ein vergebenes und fruchtloses gewesen. Zwar hatte er sich mit seinem Bruder, dem Herzoge Albrecht, ausgesöhnt und lebte in Frieden und Eintracht mit ihm; aber schwer und mit bitterer Reue lastete die Erinnerung an mehrere begangene Missethaten auf ihm, besonders machte er sich bittere Vorwürfe über die Ermordung des Grafen Niklas von Abensberg und dessen Mitgenossen. Er entschloß sich, zur Sühnung seiner vielen Sünden und zur Buße in's heilige Land an das Grab unseres Erlösers zu wallfahrten, dort in frommer Andacht zu beten und Verzeihung zu erlangen.

Er verband sich zu diesem Zwecke mit Friedrich, dem Sohne des Kurfürsten Ernst von Sachsen und dessen Gemahlin Elisabeth, seiner Schwester und mit mehreren Fürsten und Edlen. Zu Landsberg in Bayern war der Sammelplatz dieser Fürsten und ihres Gefolges im Frühjahr des genannten Jahres 1493, von wo sie den

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