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Münchener Stadtbuch

XXIV. Die Frauenkirche

1468-1488

Theil des in demselben vorgefundenen Spiritus zu erhalten.

„Die fragliche Lampe bildet eine sogenannte Karaffe, ist aus grünem Glase, 6 Zoll 8 Linien Pariser Maßes hoch, oben 2 Zoll 2 Linien und unten 2 Zoll 9 Linien breit. Als man sie fand, war sie theilweise mit einer trüben fleischbrühähnlichen Mäßigkeit angefüllt. Der Docht war, wie die Finder aussagten, die ihn sogleich wegwarfen, von einer unbekannten graulichen Masse. Der Bodensatz rührte von dem verbrannten Phosphor her. Die Oeffnung des Glases war mit einem gelben Wachse, das die Dicke einer Linie hatte, hermetisch verschlossen."

Ohne der Wahrheitsliebe des Herrn Prinzen von St. Sévère im Geringsten nahe treten zu wollen, scheint offenbar die ganze Nachricht auf einem Irrthum oder einer Täuschung zu beruhen. Es ist eine absolute Unmöglichkeit, daß ein Licht, eingeschlossen in eine hermetisch verschlossene Lampe, also dem Zutritte der zum Brennen unumgänglich nothwendigen atmosphärischen Luft gänzlich entzogen, auch nur längere Zeit, geschweige denn mehrere Jahrhunderte lang brennen könne. Wahrscheinlich fiel beim Eröffnen der Mauerhöhlung ein Strahl entweder des Tageslichtes oder der angezündeten Lichter auf die gläserne Lampe und verursachte dadurch die optische Täuschung, als brenne in der Lampe ein Licht, oder es waren an diesem Orte verwesende Körper, die nun beim Zutritte der Luft einen phosphoreseirenden Schein von sich gaben.

Jedenfalls aber fehlt zur Würdigung dieser seltsamen Sache leider die genaue und chemische Untersuchung des

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