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1576.
Da beschloß Herzog Albrecht IV. von Bayern, die Gebeine des heiligen Benno zu erwerben, um sie für ewige Zeiten zur Ehre der Kirche zu erhalten. Er wendete sich durch den Dechant Hieronymus von Kommerstatt zu Meissen an den dortigen Bischof Johann, und dieser willfahrte dieser Bitte und übersendete die heiligen Reliquien, wie er sich in dem Schreiben an den Herzog von Bayern am Sonntag Lätare 1576 ausdrückt, „mit freiem und andächtig geneigtem Gemüthe, um dadurch alle besorglichen Entehrungen zu verhindern." Diese Gebeine wurden dann in München in der herzoglichen Residenz, der neuen Veste, vier Jahre lang aufbewahrt.
Allein durch ihre Verwahrung in der Residenz waren diese Reliquien der öffentlichen Verehrung entzogen; der herzogliche Kammerrath von Kommerstatt, ein Bruder des Dechanten von Meissen, stellte daher dem Herzoge vor, er möge doch zu Ruhm und Lob des heiligen Benno und zum Trost und Nutzen der Gläubigen dessen Reliquien in die Frauenkirche überbringen lassen. Der Herzog bewilligte solches 1578; doch wegen verschiedener Hindernissen verzögerte sich diese Ubertragung bis zum Jahre 1580. Da geschah dieselbe mit großer Andacht und Pracht durch Herzog Albrechts Sohn Wilhelm V. in feierlicher Prozession, in Begleitung der Fürsten, der Geistlichkeit, der Beamten und einer unzähligen Menge Volkes. Der heilige Leib wurde in einer Kapelle der Frauenkirche in einem Altare niedergelegt.
Jm Jahre 1601 wurde sein Brustbild von schwerem Silber gefertiget, mit Gold und Edelsteinen reich verziert, und das Untergestell mit heiligen Reliquien belegt.