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Münchener Stadtbuch

XXXIV. Die Schweden in München, 1632,

und die große Pest. 1634.

Handel und Wandel blühten, obwohl der Großverkehr mit dem Auslande in Folge des veränderten Handelsweges schon bedeutend abgenommen hatte. Der Bürger genoß die Früchte dieses Fortschrittes und der gehobenen Industrie ; die Wohnungen derselben waren ansehnlicher, schöner und bequemer geworden, ein Comfort, unbekannt in den früheren Jahrhunderten, war in dieselbe eingekehrt und verbreitet; die Ausschmückung der Zimmer und Gemächer war nunmehr reicher und geschmackvoller, ja selbst kostbar, die Einrichtung derselben und der Hausrath reicher, zierlicher und zweckmäßiger geworden. Der Bürger selbst hatte großentheils die eckigen und ernsten Formen des Mittelalters von sich abgeworfen, er war geselliger, sein Benehmen zeigte feinere Bildung, und er suchte bei jeder Gelegenheit sich zu vergnügen. Ein Wohlbehagen hatte sich über alle Stände verbreitet.

Hiezu trug aber wesentlich der blühende Stand der Künste und Wissenschaften bei. Namentlich war den beiden vorigen Herzogen Albrecht V. und Wilhelm V. keiner der Fürsten seiner Zeit an Liebe und Pflege für das Anmuthige und Schöne der Kunst, wie für das Erhebende der Wissenschaft gleichgekommen. Die klassischen Werke des Meißels der alten Griechen und Römer wurden in Italien angekauft und nach München geführt, aus den köstlichen Schöpfungen berühmter Maler wurde eine Gemäldegallerie errichtet, durch Ankauf werthvoller Sammlungen von Büchern und Handschriften wurde damals der Grund zur berühmten Staatsbibliothek gelegt, und zugleich eine Münzsammlung angelegt. Die berühmtesten Künstler, wie der Tondichter Orlando di Lasso,

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