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1. Der Der große Residenzbrand im Jahre 1674.
Au die Arbeiter und Tagelöhner, die dort in Menge wohnen, zur Hilfeleistung herbeizurufen. Allein der Wachtkommandant, der die Thorschlüssel des Nachts in Verwahrung hatte, verweigerte, altem Gebrauche und magistratischer Anordnung gemäß, die Herausgabe der Schlüssel und Oeffnung der Stadtthore ohne spezielle Erlaubnitz des regierenden Herrn Bürgermeisters! So sehr galt ein alter Schlendrian und zopfmäßiges Herkommen mehr, als das Gebot der dringendsten Notwendigkeit ! Als endlich nach langer Zögerung dieses Hindernisz gehoben war, kamen 24 Arbeiter aus der Au zur Hilfeleistung herbei. Während dem lief der Herzog Maximilian Philipp, Bruder des Kurfürsten, allenthalben in der Stadt herum, um mit den schönsten Worten die Bürger zur Hilfeleistung zu bewegen; allein sein Ansehen sowohl als seine Bitten halfen wenig, denn jeder Bürger fürchtete für fein eigenes Haus, wie denn auch, hätte ein Wind geweht, wohl ein großer Theil der Stadt in Gefahr gestanden wäre. Erst nach anderthalb Stunden entschlossen sich die Bürger, zur Hilfe in die Residenz zu kommen. Anderthalb Stunden vergingen, ehe auch nur das allergeringste geschah, um dem verheerenden Elemente Einhalt zu thun!
Unter solchen Umständen verbreitete sich das Feuer nach allen Seiten in der Residenz mit rasender Schnelligkeit. Da zu befürchten stand, es werde die Gemächer des Kurfürsten, der Kurfürstin und des Prinzen ergreifen, so wurde anbefohlen, dieselben auszuräumen, was auch geschah. Dabei wurde das geheime Archiv nur mit Lebensgefahr gerettet und in das benachbarte Frauenkloster gebracht.