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Sendlinger Mordweihnachten. 1705 - 1715.
genommen, gute Anordnungen getroffen, mehrere österreichische Reiterangriffe zurückgeschlagen und die Feinde bereits so geworfen, daß ihr berühmter Feldherr, Prinz Eugen von Savoyen, schon dreimal überwältigt zum Nebelbache zurückweichen mußte. Die gänzliche Niederlage der Oesterreicher schien unvermeidbar. — Allein plötzlich erblickte man die Franzosen, welche auf dem rechten Flügel beim Dorfe Blindheim standen, in voller Flucht. Marschall Tallard hatte seine Infanterie so schlecht und noch dazu meistens in Dörfer postirt, daß sie von den mit Oesterreich verbündeten Engländern unter Marlborough's Befehl überall umzingelt und mit Ungestüm zurückgeworfen wurde. Marschall Tallard, der in Folge der Kurzsichtigkeit seiner Augen unter Marlborough's Reiter gerieth, die er für die Seinigen hielt, wurde gefangen. Die Schlacht war dadurch verloren. Die Bayern zogen sich langsam, immer noch kämpfend zurück; die Franzosen streckten muthlos die Waffen, mehr als 15,000 derselben wurden gefangen.
Die Oesterreicher verbreiteten sich nun in ganz Bayern, so daß Kurfürst Max Emanuel gezwungen war, sich mit den Ueberbleibseln seines Leibregimentes durch Schwaben und Elsaß nach Frankreich zu flüchten, von wo er sich sodann nach Brüssel, dem Sitze seiner niederländischen Statthalterschaft begab.
Die Kurfürstin Theresia Kunigunda, welche sich mit ihren fürstlichen Kindern noch in München befand, suchte auf das äußerste bedrängt nun Unterhandlungen am kaiserlichen Hofe zu Wien einzuleiten, und sendete deshalb ihren ehemaligen Gesandten,