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Münchener Stadtbuch

XXXVIII. München im spanischen Erbfolge-Kriege

Sendlinger Mordweihnachten. 1705 - 1715.

beim festlichen Bürgermahle, dem ein glänzender Ball dortselbst folgte. Der Kurfürst und die Prinzen tanzten dabei mit den Bürgerinnen, und einigen Bürgern ward die Freude vergönnt, die Kurfürstin selbst in die Reihen der Tanzenden zu führen. Spät am Abend erst begab sich die kurfürstliche Familie zurück in die Residenz.

Das war nach einer langen Reihe trüber Jahre der erste glückliche Tag, der wieder über das treue Bayernvclk und über die Stadt München leuchtete.

Schon am 17. Juli 1704, also vor Besehung Münchens durch die Oesterreicher, hatten die Landeskollegien und die Bürgerschaft Gott die Erbauung einer Kirche, der heiligsten Dreifaltigkeit gewidmet, zur gnädigsten Errettung aus den drohendsten Gefahren feierlichst gelobt. Während der verhängnißvollen Zeit am 21. Oktober 1711 wurde der erste Stein dieser Votivkirche gelegt. Die Einweihung der Dreifaltigkeitskirche geschah aber erst durch den wieder zurückgekehrten Landesvater Kurfürst Max Emanuel am 29. Mai 1718. Die Inschrift an dem Portale der Kirche, welche lautet:

Deo trlno ConDIDere Voto
tres dolLI statVs.

(Dem dreieinigen Gott haben aus einem Gelübde die drei bayerischen Stände sie erbaut), ist ein Chronostichen, die Jahrzahl 1714 als das Jahr der Wiederbefreiung des Vaterlandes enthaltend.

Im Innern dieser Votivkirche an der linken Wand neben der Eingangsthüre befinden sich auf einer steinernen Tafel folgende bezügliche Verse:
 

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