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Sendlinger Mordweihnachten. 1705 - 1715.
Stätte des ehemaligen rothen Thurmes und über das weite Wiesenfeld der ehemaligen Mordweihnachten gegen Sendling zu.
Zu gleicher Zeit bewegte sich eben so feierlich ein anderer Zug mit Kreuz und Fahnen von Sendling herunter diesem entgegen bis an den Burgfrieden. Es war die Gemeinde Sendling mit ihrem eifrigen und wackern Gemeindevorsteher.
Den, vereinigten Gesammtzug eröffneten acht junge Bauernmädchen in Landestracht, mit weiten Aermeln, weißen Schürzen und Krägen, schwarzgestreiften Miedern mit goldverziertem Bruststück, die langen Haare in Zöpfen um den Kopf gewunden, darüber schöne schwarze, reichlich goldverbrämte Pelzhauben; nach ihnen gingen, die Waisen der in der Schlacht gefallenen Zimmerleute vorstellend, acht in die Landesfarben gekleidete Mädchen aus der Vorstadt Au, alle mit Kerzen in den Händen. Dann folgte der Priester, eine stattliche Anzahl Zimmerleute in Festestracht, endlich Weiber und Kinder, begleitet von einer Menge Volkes.
Es galt der feierlichen Enthüllung des Freskobildes auf der Aussenwand der Kirche zu Sendling, welches die Sendlinger Gemeinde zum Andenken an jene großartige That der Vergangenheit durch den genialen Künstler Lindenschmitt hat malen lassen. Zugleich aber hatten die Zimmerleute von der Au die alte Stiftung zum Gedächtnisse ihrer bei Sendling gefallenen Brüder erneuert, und mit höherer Bewilligung beschlossen, zu eben diesem Andenken alle drei Jahre eine Wallfahrt auf den heiligen Berg nach Andechs am Ammersee zu veranstalten.