Alte Bücher

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Münchener Stadtbuch

II. Die alten Geschlechter Münchens.

wurde er als Domherr in Freising gewählt, und endlich 1453 zum Bischofe daselbst erho en. Nachdem er Alters halber seinen bischöflichen Funktionen nicht mehr vorzustehen vermochte, resignierte er und begab sich in seine Vaterstadt München zurück, wo er die gegenwärtig unter dem Namen „Tulbeck´sche Benefizium“ noch bestehende Messenstifung seiner Vorältern Jakob und Johann Tulbeck, und seiner Verwandten Heinrich und Berchtold stattlich vermehrte und am 20. Mai 1476 starb. Sein Grabstein, ein Meisterwerk der Bildhauerkunst, befindet sich in der Frauenkirche unter dem nördlichen Thurme.

Dieses Patriziergeschlecht starb in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundertes aus.

Impler.

Ebenfalls ein sehr reiches Patrizier-Geschlecht.

Das Eckhaus an der Dienersgasse gegen den Marienplatz zu, mit Nr. 11 bezeichnet, wurde um 1370 von Hans Impler, einem reichen Kaufmann und Rathsherrn, erbaut; in neuestr Zeit aber, 1861, unglücklich mit einem gothischen Zopf restaurirt.

Ein anderer Hans (nach Aventin Ulrich) Impler was Günstling des Herzogs Johann und als solcher dem Volke verhaßt. Deshalb entstand im Jahre 1385 ein Aufstand, Impler wurde gefangen, peinlich processiert und öffentlich am Marktplatze enthauptet. Die nähere Erzählung hierüber folgt in einem dernächsten Abschnitte.

Die Impler besaßen obigem Hause Nr. 10 gegenüber gleichfalls am Ecke der Dienersgasse ncoh ein zweites Haus. Dasselbe wurde am Anfange des 15. Jahrhundertes

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