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1721.
Adel zu Candia gebürtig, hatte sich anfangs dem geistlichen Stande gewidmet, das Subdiakonat empfangen und eine Zeitlang ein klösterliches Leben geführt, wobei er besonders dem Studium der Chemie oblag. Allein eben feine Wissenschaft veranlaßte ihn dieselbe zu mißbrauchen. Des klösterlichen Lebens überdrüßig und voll Hochmuthes, in der Welt eine glänzende Rolle zu spielen, verließ er das Kloster und trieb sich nun in Italien unter allerlei Verkleidungen, bald als Kapuziner, bald als Adelicher an verschiedenen Höfen herum, wo er die Rolle eines Schwarzkünstlers und Goldmachers spielte und zahlreiche Betrügereien verübte. Namentlich soll er den Herzog von Mantua und die Republik Venedig um mehrere tausend Gulden geprellt haben. Er wendete sich dann im Jahre 1599 auch an den Herzog Wilhelm V. von Bayern mit dem Vorgeben, er könne aus gemeinem Metalle Gold machen. Der Herzog ließ sich durch solche Vorspiegelungen überreden, und so kam er in dem genannten Jahre nach München, woselbst er nun, stattlich wie ein Graf mit einem Gefolge von sechsunddreißig Dienern, fast ein Jahr lang lebte, selbst bei Hofe angesehen. Allein allmählig schwand die Täuschung; er hatte dem Herzoge bereits große Summen Geldes abgelockt, verlangte immer mehr, aber das versprochene Gold wollte in dem Schmelztiegel nicht erscheinen. Da ließ ihn der Herzog, dem endlich die Augen aufgingen, verhaften. In der peinlichen Untersuchung gestand er seine zahlreichen Betrügereien, und es erfolgte seine Verurtheilung zum Tode. Am 26. April 1591 wurde er auf dem Marktplatze zu München durch den Scharfrichter von Landshut öffentlich ent-