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1721.
bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt wurde. Es war in der zur Feier des Namenstages des Kurfürsten Marimi, lian Josef III. am 13. Oktober 1766 abgehaltenen öffentlichen , feierlichen Sitzung der Akademie in München, als Sterzinger mit einer Rede „von dem gemeinen Vorurtheile der wirkenden und thätigen Hererei auftrat, in welcher er den Aberglauben mächtig bekämpfte, die angeblichen übernatürlichen Wirkungen nur als natürliche Zufälle erklärte, und behauptete, daß man zur Bekämpfung derselben nur bei Sachverständigen und Aerzten sich Rathes erholen solle; dann, daß solche Träumereien die Menschen von der reinen Wahrheit entfernen, und nicht nur gegen die gesunde Vernunft, sondern selbst gegen Gottes Allmacht wären.
Allgemeines Staunen und Aufsehen erregte diese kühne Rede; in Hütten und in Palästen erhob sich gegen den gelehrten und helldenkenden Theatiner - Geistlichen lautes Geschrei. In zahllosen und vielverbreiteten Schriften wurde der „frevelndes Freimuth desselben angegriffen, und darin behauptet, der Inhalt dieser freigeisterischen Rede wäre gegen die katholische Religion und ihre Lehre, wäre selbst ein Frevel gegen Gott, indem nach der heiligen Schrift Christus selbst Teufel ausgetrieben und dieses in folgenden Zeiten auch von Heiligen oder auch von sonst frommen Männern, Frauen und Jungfrauen geschehen sei.
Der muthige Sterzinger ließ sich durch diesen gegen ihn erregten Sturm nicht abschrecken; vielmehr trat er bei einer im Jahre 1767 gehaltenen öffentlichen akademischen Sitzung mit einer noch schärferen Rede auf, die den Titel führt: „Betrügende Zauberkunst und träumendes Hexerei,