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In München hatten sich schon seit den ersten Zeiten der Entstehung der Stadt Juden angesiedelt, Im Verlaufe jener Zeit war ihre Anzahl nach und nach sehr angewachsen, denn sie hatten sich durch Reichthum sowohl den Fürsten und der Geistlichkeit, als auch selbst der Bürgerschaft unentbehrlich gemacht. Jede Art des Handels war in ihrer Gewalt; sie vermittelten nicht nur den levantischen Handel mit edlen Gewürzen und Früchten, mit Gold, Geschmeide und Edelsteinen, mit köstlichem Pelzwerke, feineren Tüchern und Seidenstoffen, sie trieben auch verkehr und Handel mit Salz, Holz und Wein und anderen Erzeugnissen des bayerischen Bodens. Dabei wurden von ihnen Geldgeschäfte mit gewissenlosem Wucher getrieben, denn der Aufwand und Luxus jener Zeit, dem nicht nur Fürsten und Geistliche, sondern selbst die Bürger sich hingaben, nöthigte diese forwährend Geldhilfe bei den Juden zu suchen, denen das ausschließnde Recht gegeben war, gegen Handschrift oder Unterpfand Geld auf Zinsen auszuleihen,