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1742.
Gelegenheit zu bekommen, Bekanntschaft mit ihr zu machen und so seinen Zweck zu erreichen, wußte er die Aebtissin dahin zu bestimmen, daß sie zur Oberkrankenwärterin ernannt wurde. Pater Olympius säumte nun nicht, mit feinen frevelhaften Anträgen anfänglich verhüllt und endlich offen hervorzutreten; wurde aber damit von der tugendhaften Magdalena mit allem Ernste zurückgewiesen.
Hatte nun auch dieses vor der Hand noch keine üblen Folgen für Magdalena, so war doch nunmehr der Himmel ihres Glückes getrübt; sie war aus dem Paradiese ihres Traumes hinausgeworfen, und ersah nach drei Jahren mit Schmerzen, daß jene Eintracht, Zufriedenheit und reines Vergnügen, das sie im Kloster zu sinden gehofft hatte, dort nicht wohne. Diese veränderte Lage veranlaßte ihr vieles Nachdenken, in Folge dessen Unzufriedenheit und Traurigkeit.
Aber ihre Leiden sollten erst beginnen.
Nach einiger Zeit geschah es, daß die Tochter des Wundarztes Niklas Hahn von München in das Kloster trat und Profeß ablegte. Dieselbe war nicht nur in der Wundarzneikunst vollkommen erfahren, sondern hatte auch noch dem Kloster ein Vermögen von 4000 fl. und eine reichliche Ausstattung zugebracht.
Dem Pater Olympius war hiedurch die lang erwünschte Gelegenheit gegeben, seine Rache gegen Magdalena wegen verschmähter Liebe auszuüben. Die ersten Zeichen bestanden darin, daß man sie fühlen ließ, sie sei nun entbehrlich geworden; sie wurde in ihren Dienstleistungen überall zurückgesetzt, sie konnte nichts Rechtes mehr machen, ihre Kenntnisse in der Wundarznei wurden bei