Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
ein wunderbares Vesperbild der heiligen Jungfrau Maria gesetzt. „aber eine kurze Zeit hernach“, erzählt Johann Bartholomä Schreckenfuß, der im Jahre 1625 eine Beschreibung der Kirche zu unser lieben Frauen Gruft in Druck herausgab, „ließ sich hier nun unsere liebe Frau mit Gutthaten merklich verspüren, also daß es einen großen Zulauf dahin gegeben.“ Deshalb ließ Her Harlieb aus frommer Gesinnung im Jahre 1450 sein Wohnhaus niederreisen, und erbaute über die Gruftkapelle eine Kirche, welche zum Unterschiede von der alten Pfarrkirche zu U. l. Frau den Namen U. l. Frauen Neustift erhielt. In diese setzte er drei Altäre und versah sie wohl mit Heilthümern. Von nun an wurde diese Gasse die Gruftgasse genannt. Die Kirche und die Gruftkapelle erhielten einen ausserordentlichen Zulauf von Andächtigen; ja selbst die Bischöfe von Freising, Passau und Regensburg kamen hierher, hielten darin ihre Andachten, wohnten den sieben kleinen Tageszeiten bei, die jeden Samstag früh gesungen wurden, und begabten das Gotteshaus mit Ablässen und Indulgenzen.
Aber im Laufe der Zeit veränderte sich vieles; der fromme Eifer hatte nachgelassen, der alte Glaube war erkaltet, diese Kirche wurde weniger mehr besucht, obwohl sie noch immer in Ehren blieb; aber die unterirdische Gruftkapelle wurde ganz öde und endlich stieg Niemand mehr in dieselbe hinab. So verkam sie allgemach und wurde ein Keller daraus, „zur leeren Fässer und Buttern Behaltnuß.“ Das wunderthätige Vesperbild war vergessen und unbekannt.
Allein ein eigener Vorfall sollte das wunderthätige Bild nach langer Zeit wieder zu Ehren bringen.