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Münchener Stadtbuch

Die große Judenverfolgung in München im Jahre 1285, und die Gruftkirche

Im Püttrich-Regelkloster der Franziskanerinnen auf dem heutigen Max-Josef-Platze befand sich eine Schwester, Namens Katharina Kammerloher, welche schon länger als ein Jahr an heftigen Schmerzen beider Füße krank darnieder lag. Keine Kunst der Aerzte mochte ihr Gebresten heilen oder auch nur lindern, weßhalb sie, auf alle menschliche Hilfe gänzlich verzichtend, ihr Vertrauen und ihre Zuflucht allein zu Gott wendete. Da erschien ihr im Jahre 1612 in einer Nacht im Traume das gedacht Vesperbild, von dem sie vorher doch niemals auch nur die geringste Kenntniß gehabt hatte, und bedeutete ihr, es sei das in der Gruft versteckte Bild. Von diesem Augenblicke an war die Kranke völlig geheilt und aller ihrer Schmerzen entlediget. Der Ruf dieses Wunders verbreitete sich schnell, das vergessene und verlassene Kellerlein wurde gereiniget und man fand wirklich hinter einer Menge alten Gerümpels das wunderthätige Bild.Der fromme Zulauf durch die erneute Andacht von Gebrechen und schweren Anliegen befreit. Die durchlauchtige Frau Mechtild, Herzogs Albrechts VI Gemahlin, welche ein schweres Augenleiden mit gänzlichem Verluste des Augenlichtes bedrohte, wendete sich vertrauensvoll hieher und verlobte zwei ganz goldene Augen in die Gruft, worauf ihr Leiden sich vollkommen hob, und sie sich ihres Augenlichtes wieder erfreute.

Auch Herzog Maximilian I besuchte sehr gern diese Kapelle, und dann wurde jedesmal „eine feine Messe mit künstlichen uns Süßen Instrumenten“ gesungen. Als Herzog Albrechts erstgebornes Söhnlein, Namens Johann

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