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von Reichenhall, die Geleitstrasse von Augsburg, und der italienische Handelsweg über Innsbruck und Rosenheim begünstigten Handel und Wandel und reichlichen Umsatz von Waaren aller Art. In der That sehen wir schon gegen Ende des zwölften Jahrhunderts, sohin nach noch nicht füntzigjährigem Bestehen der jungen Stadt, daselbst einen Handel mit Tuch, Leder, Eisen, Kupfer, Silber, Wein, insbesonders mit Salz, sehr im Schwunge. Diese neue Einwohnerschaft Münchens bestand natürlich zunächst aus Landleuten, die nicht nur aus der nächsten Umgebung, sondern selbst aus weiterer Entfernung in die Stadt hinein zogen. Denn es bestand damals allenthalben ein großer Zudrang vom Lande in die Städte. Die Unfreiheit nämlich und die Dienstbarkeit des Landbewohners unter seinen Grundherrn beengte und verkümmerte ihn auf jegliche Weise; hingegen erwarb er in den Städten, so auch in München, Stadtrecht, daß kein Unfreier, der Jahr und Tag ohne Forderung seines Herrn in der Stadt gelebt hatte, mehr zurückgefordert werden durfte. Auch gab die Stadt mancherlei Gelegenheit zum Verdienste, zum Handwerk und Verkehr, wie ihn das offene Land nicht bot. Ja selbst viele Adeliche verlegten ihren Wohnsitz in die Städte, wenn sie dabei größeren Vortheil erblickten. In Folge dieser Einwanderung vom Lande her begegnen wir schon in der allernächsten Zeit nach Gründung der Stadt dahin deutende Namen der Einwohner, als: Sentlinger, Freimanner, Auer, Mamminger, Schongauer und dergl. Die ersten Namen aber von Münchener Bürgern, die urkundlich vorkommen, sind: Ortlof, der Stadtbaumeister,