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die wichtigste Waffe des Fußvolkes, und war als mörderische und heimtückischw Waffe so gefürchtet, daß sogar das zweite lateranensische Coneilium unter Pabst Innocenz II. im Jahre 1139 ein Interdikt gegen den Gebrauch derselbern erließ. In dieser Waffe nun wurde zu Friedenszeiten die Mannschaft fleißig eingeübt. Schon im vierzehnten Jahrhundert bestand eine Scißstätte vor dem Angerthore an dem Platze, wo jetzt der Pechgarten sich befindet; im Jahre 1401 wurde aber eine neue „Zielstatt“ vor dem Neuhauserthore rechts gegen die Dachauerstraße erbaut. Weitere Zielstätten kommen in den Jahren 1411 und 1437 bei der neuen Veste und an der Kreuzgasse (dem heutigen Promenadeplatz) vor. Die Aubung der Armbrustschießens wurde auf jede Weise befördert; Knaben mit zehn Jahren mußten schon den Gebrauch dieser Waffe lernen, und die jungen Bürger sich forwährend darin vervollkommnen. Als vorzügliches Aneiferungsmittel hiezu wruden Schützenfeste gehalten. Schon um das Jahr 1300 entstehen in den Städten die Genossenschaften der Schützen mit einer Ordnung, und es finden von nun an in ganz Deutschland beinahe jährlich Freischießen statt. Diese wurden mit allem Glanze veranstaltet, und nahmhaft Preise, „Abenteuer“ genannt, ausgesetzt, daher von nah und fern Schützen mit Armbrust und wohl auch schon mit Büchse zahlreich zu diesen Festen zogen. Im Jahre 1431 war ein großes Armbrustschießen auf der Zielstatt in Haidhausen, wobei das Beste in zwei Ochsen und Kleioden bestand, „aber die von München thaten das Beste“, ist in der Rechnung beigefügt. Im Jahre 1467 war in München wider ein großes