© Gerhard Willhalm, Karl-Valentin-Brunnen, CC BY-NC 4.0
Karl Valentin (1882–1948), mit bürgerlichem Namen Valentin Ludwig Fey, war einer der bedeutendsten deutschen Komiker, Kabarettisten und Schauspieler. Geboren am 4. Juni 1882 in München, wuchs er in bescheidenen Verhältnissen auf und begann zunächst eine Schreinerlehre, bevor er seine Leidenschaft für die Bühne entdeckte. Seine ersten Auftritte hatte er in Münchner Kleinkunstbühnen, wo er schnell durch seine einzigartige Mischung aus schrägem Humor, Wortspielen und absurden Dialogen auffiel.
Seine enge Zusammenarbeit mit der Schauspielerin Liesl Karlstadt, die ab 1911 begann, machte ihn endgültig berühmt. Das Duo schuf zahlreiche Sketche und kurze Filme, die sich durch grotesken Humor und oft tiefsinnige Gesellschaftskritik auszeichneten. Valentin verkörperte dabei häufig den scheiternden „kleinen Mann“, der durch absurde Missverständnisse und Wortverdrehungen in komische Situationen gerät. Sketche wie „Der Firmling“ oder „Im Photoatelier“ sind heute legendär.
Trotz seines großen Erfolgs als Künstler, war Karl Valentin oft von finanziellen Problemen geplagt. Er war ein Perfektionist, der hohe Ansprüche an sich und seine Arbeit stellte, was seine Karriere belastete. Zudem litt er an Hypochondrie und Depressionen, was seine Auftritte und sein Privatleben beeinflusste. Während des Zweiten Weltkriegs verschlechterten sich seine Lebensumstände weiter, und seine Popularität nahm ab.
Am 9. Februar 1948 starb Karl Valentin verarmt und gesundheitlich geschwächt in Planegg bei München. Seine Werke haben jedoch bis heute Bestand, und er gilt als Vorreiter des modernen deutschen Kabaretts. Sein Einfluss auf spätere Generationen von Künstlern, insbesondere in der Kabarett- und Comedy-Szene, ist unbestritten.