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Johanna „Hanna“ Kirchner (gebürtige Johanna Stunz, zeitweise Johanna Schmidt, * 24. April 1889 in Frankfurt am Main; † 9. Juni 1944 in Berlin-Plötzensee) war eine deutsche Kommunalpolitikerin und Widerstandskämpferin in der Résistance.
1933 musste die engagierte Antifaschistin untertauchen, da ihre Mithilfe bei der Befreiung eines Nazigegners der Gestapo bekannt wurde und sie verhaftet werden sollte. Sie flüchtete ohne ihre Familie nach Saarbrücken, das damals noch französisch besetzt war. Dort leitete sie das Saarflüchtlingskomitee, schrieb Pläne und Berichte für den SPD-Exilvorstand und produzierte und verbreitete illegale Flugblätter. Dabei half sie in einem Restaurant, das von Marie Juchacz, der Gründerin der Arbeiterwohlfahrt, geführt wurde. Nachdem 1935 das Saargebiet an das Deutsche Reich angeschlossen worden war, floh Johanna Kirchner weiter nach Forbach, Metz und schließlich Paris. Auch von hier aus unterstützte sie den Widerstand in Deutschland.
Obwohl Johanna Kirchner der SPD angehörte und ihre langjährige Freundin Lore Wolf illegale Arbeit für die KPD leistete, arbeiteten sie im Saargebiet eng zusammen, als sie die Emigration vieler Funktionsträger der Arbeiterbewegung aus dem Reich organisierten (siehe dazu Rote Hilfe Deutschlands). Damit verwirklichten sie nach Ansicht von Wolfgang Abendroth „die Einheit der Arbeiterbewegung in der antifaschistischen Arbeit“.
1942 wurde Johanna Kirchner von der Vichy-Regierung verhaftet und an die Gestapo ausgeliefert. Sie wurde wegen Landesverrats zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt, doch 1944 wurde ihr Verfahren vom Volksgerichtshof erneut aufgenommen. Das Urteil wurde am 20. April 1944 zur Todesstrafe umgewandelt.
Am 9. Juni 1944 wurde Johanna Kirchner in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Quelle: Wikipedia