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Ratzel
Friedrich Ratzel
Bildrechte: Bundesarchiv, Bild 183-R35179 / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild 183-R35179, Prof. Friedrich Ratzel, CC BY-SA 3.0 DE

Friedrich Ratzel (* 30. August 1844 in Karlsruhe; † 9. August 1904 in Ammerland am Starnberger See) war ein deutscher Zoologe und Geograph. Er gilt als Begründer der Anthropogeographie, des Diffusionismus und der Politischen Geographie sowie auch als einflussreicher Wegbereiter der Geopolitik.

Ratzel gilt als Begründer der Anthropogeographie und der Politischen Geographie. Er betrat mit seiner Anthropogeographie, welche das menschliche Wesen in die geographischen Überlegungen einbezieht, bis dahin unentdecktes Neuland. Die Beschreibung der Wechselwirkungen zwischen Erde, Natur und Mensch sah Ratzel als zentrale Aufgabe der neugeschaffenen Disziplin. Dadurch erhoffte er sich das Verständnis größerer Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten.

Als einer der wichtigsten Wegbereiter der Geopolitik in Deutschland orientierte sich Ratzel stark an der Evolutionstheorie Charles Darwins und dem Sozialdarwinismus. Für die Beschreibung der Entwicklung von Staaten lehnte er sich an biologistische Begrifflichkeiten an; den Staat verglich Ratzel mit einem biologischen Organismus. Wachstum (und Schrumpfen) von Staaten erklärte er mit dem „Gesetz der wachsenden Räume“ und verknüpfte es mit Darwins „Kampf ums Dasein“. Kriege waren für ihn das „rasch verlaufende Experiment“, das über die Zukunft der Völker und ihre Rolle in der Geschichte entschied.

Diese Ideen von Ratzel, die später von zahlreichen Geographen weiterentwickelt und von Karl Haushofer instrumentalisiert wurden, gelten als wichtiger Impuls für die „Lebensraum“-Ideologie im Nationalsozialismus.

Quelle: Wikipedia

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