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Friedrich Wilhelm Adam Sertürner (* 19. Juni 1783 in Neuhaus; † 20. Februar 1841 in Hameln) war ein deutscher Apotheker und Entdecker des Morphins.
1805 gelang es ihm noch in seiner Zeit als Apothekergehilfe in Paderborn, Morphin aus der Droge Opium, dem getrockneten Milchsaft des Schlafmohns, zu isolieren, wobei der Großteil der Experimente 1804 erfolgte. Er nannte das von ihm gefundene Alkaloid nach Morpheus, dem griechischen Gott des Traumes, da es Schlaf verursachte. Er untersuchte die Wirkung dieses Stoffes in den folgenden Jahren zunächst an Hunden und an Mäusen. 1806 erfolgte eine erste Veröffentlichung darüber im Journal der Pharmacie von Trommsdorff. Die Entdeckung fand aber keine große Aufmerksamkeit und erst mit der zweiten Publikation 1817 in den bekannteren Annalen der Physik erreichte er allgemeine Anerkennung, insbesondere nachdem Joseph Louis Gay-Lussac im selben Jahr die Übersetzung ins Französische veranlasst hatte (Frankreich war damals die führende Nation in der Chemie). Dabei berichtete er auch über einen Selbstversuch an sich und drei Freunden, wobei die Dosis am Ende so hoch war, dass sie nur mit einem Brechmittel dem Tod entgingen. Neben Morphin hatte er auch als Erster Mekonsäure aus Opium isoliert.
Die Entdeckung des Morphins war insofern auch ein Umbruch in den damaligen Vorstellungen, als es erstmals ein alkalischer pflanzlicher Wirkstoff war – ein Vertreter der neuen Wirkstoffklasse der Alkaloide (der Name wurde 1819 vom Apotheker in Halle Carl Friedrich Wilhelm Meißner vergeben). Davor hatte man stets angenommen, die pflanzlichen Wirkstoffe lägen nur als Säuren vor. Anderen Chemikern, die vorher die Wirkstoffe des Opiums untersucht hatten (Antoine Baumé, Charles Derosne in Frankreich fanden z. B. Narkotin im Opium), entging so die Entdeckung des Morphins.
Quelle: Wikipedia