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Heinrich Otto Wieland (* 4. Juni 1877 in Pforzheim; † 5. August 1957 in München) war ein deutscher Chemiker und Nobelpreisträger für Chemie.
Während des Ersten Weltkrieges perfektionierte Wieland chemische Kampfstoffe wie Lost und entwickelte sogenannte „Maskenbrecher“. In Freiburg lag sein Forschungsschwerpunkt im Bereich der Alkaloide. Seine Kontakte zu Boehringer/Ingelheim waren wohl auch der Auslöser für seine Arbeiten am Strychnin. Trotz des hohen Herstellungspreises war es ein beliebtes Ratten- und Mäusegift, gerade während der Rattenplagen im Zweiten Weltkrieg. Bis 1949 legten Wieland und seine Mitarbeiter dann ein besonderes Augenmerk auf das Begleitalkaloid Vomicin, das bei der Herstellung von Strychnin aus der Brechnuss anfällt.
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt seit 1933 war das indianische Pfeilgift Calebassen-Curare. Es wurde 1942 in die chirurgische Praxis eingeführt; damit wurden Eingriffe in die Körperhöhlen und das zentrale Nervensystem möglich.
Schon früh begann er auch mit der Erforschung des Lobelia-Alkaloids, eines Wirkstoffes der nordamerikanischen Pflanze Lobelia inflata, auch Indianertabak genannt. Wieland gelang die Isolierung dieses Wirkstoffes, der dann 1921 von Boehringer als Atem-Analeptikum mit dem Namen „Lobelin – Ingelheim“ auf den Markt kam. Die weitere Forschung zweier Wieland-Schüler führte 1937 bei der Firma Boehringer zur ersten großtechnisch machbaren Vollsynthese des Wirkstoffes Lobelin.
Quelle: Wikipedia