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Melchior Kardinal Khlesl, auch Klesl und Klesel (* 19. Februar 1552 in Wien; † 18. September 1630 in Wiener Neustadt) war Bischof von Wien und Kanzler des Kaisers Matthias.
Am 2. Dezember 1615 erhob Papst Paul V. Melchior Khlesl in pectore zum Kardinal, was im Konsistorium am 9. April 1616 öffentlich gemacht wurde. Er erhielt als Titelkirche Santa Maria degli Angeli zugewiesen, 1623 wechselte er zur Titelkirche San Silvestro in Capite. Um die Gegenreformation weiter voranzutreiben, förderte er die Ansiedlung mehrerer Orden in Wien. Seine zunehmende Macht war aber vielen Personen ein Dorn im Auge, daher wurde er auf Betreiben der Erzherzöge Maximilian des Deutschmeisters und Ferdinand, sowie des Bischofs von Brixen, Ferdinands Bruder Karl von Österreich, am 20. Juli 1618 verhaftet und nach Tirol verbracht.[2] Nach Aufenthalt in Schloss Ambras und in der Innsbrucker Hofburg wurde er 1619 nach St. Georgenberg überstellt, was eine Übergabe aus weltlicher Gerichtsbarkeit in kirchlichen Gewahrsam bedeutete, die vom außerordentlichen päpstlichen Nuntius Fabrizio Verospi in die Wege geleitet worden war. Am 21. Oktober 1622 wurde Khlesl nach Rom gebracht. 1627 konnte er wieder das Bischofsamt in Wien aufnehmen.
Quelle: Wikipedia