Münchner Personenverzeichnis

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Grill
Johann Grill
Bildrechte: Gemeinfrei (Wikipedia 2018)

Johann Grill, nach seinem Hof, dem Kederbach-Lehen in Ramsau bei Berchtesgaden genannt der Kederbacher (* 22. Oktober 1835 in Ramsau; † 14. Januar 1917), war der Erstdurchsteiger der Watzmann-Ostwand und erster offizieller deutscher Bergführer.

Das Lehen befindet sich in der namensgleichen Straße, der Kederbachstraße. Die kärglichen Verhältnisse erzwangen die zusätzliche Arbeit als Holzknecht und Treiber bei den Hofjagden des bayerischen Königshauses und schließlich auch als Bergführer. Johann Grill war verheiratet, seine Ehefrau versorgte während seiner Bergtouren den heimischen Hof. Er hatte drei Söhne, ebenfalls Bergsteiger. Der bekannteste und erfolgreichste unter ihnen war Johann Grill jun. (* 12. Juli 1862; † 3. Dezember 1929 in Ramsau).

Zusammen mit dem Wiener Otto Schück durchstieg er im Jahr 1881 in 14 Stunden als erster die Watzmann-Ostwand. Die Route wird heute ihm zu Ehren Kederbacher-Weg genannt. 1890 forderte die Ostwand das erste Todesopfer, den Münchener Christian Schöllhorn, nach dem das Schöllhorn-Eisfeld in der Ostwand benannt ist. Schöllhorn war in die Randkluft gestürzt, Johann Grill barg ihn aus ca. 60 Meter Tiefe. Zuvor, im Jahre 1868 gelang ihm die erste Überschreitung der 3 Watzmannspitzen, zusammen mit Johann Punz und dem Österreicher Albert Kaindl.[1] Er war aber auch außerhalb seiner Berchtesgadener Heimat aktiv. Er führte seine Gäste auch in den fernen Westalpen zu ihren Gipfelerfolgen. So gelang ihm z. B. mit John Percy Farrar die zweite Durchsteigung der Weisshorn-Westwand in den Walliser Alpen. Kederbacher war mit Josef Pöschl der Erstbesteiger (touristisch) des Großen Ödsteins im Gesäuse (12. Juni 1877). Über 50 Mal stand Johann Grill auf einem 4000er. Sogar mit 57 Jahren bestieg er innerhalb von zwei Wochen zwei Mal die Watzmann-Ostwand.

Quelle: Wikipedia

Straßenbenennung

Kederbacherstraße 
7. Sendling-Westpark (Am Waldfriedhof)