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Bürgerliche Bauten
Saal des alten Rathauses, erbaut vom Stadtbaumeister Jörg Ganghofer 1470
Originalaufnahme für das Werk „München und feine Bauten"
Bürgerliche Bauten
Das Rathaus scheint sich vonAnfang an neben dem alten „Talburgtor" befunden zu haben und diese Stelle hat es unter steter Erweiterung und Vergrößerung bis 1870 beibehalten. 1315 wird bei einer Neuanlage bereits ein großer Saal im ersten Stock nördlich vom Turme geschaffen, während im sogenannten „Kleinen Rathaus" südlich davon die Stadt- Kämmerei mit ihren Schreibstuben Platz gefunden hatte. Diese Einteilung blieb auch bei den mannigfachen Umänderungen und Neubauten, die infolge zahlreicher Brände im 14. und 15. Jahrhundert nötig wurden, bestehen bis zum heutigen Tage. Nachdem 1460 wieder ein Brand den Ratssaal zerstört hatte, gab die Stadt zehn Jahre darauf ihrem Stadtbaumeister, der damals gerade die neue Frauenkirche begonnen, den Auftrag, einen neuen Saal zu erbauen, denn keine mittelalterliche Stadt konnte zur Repräsentation, zu Festlichkeiten, Tänzen und ernsten Beratungen einen solchen Raum auf die Dauer entbehren. Die Art, wie der Bau gefördert, wie er dann auch mit Kunstwerken ausgestattet wurde, zeigt die Finanzkraft der Stadt im günstigsten Lichte, waren doch damals gewaltige Mittel für die Domkirche, für die beiden neuen Friedhofskirchen und eine Anzahl anderer städtischer Bauten bereitzustellen. Die lange Zeit relativen Friedens in Deutschland hatte auf Wohlstand und damit auch auf die Kunstbestrebungen der Bürger einen guten Einfluß gehabt. Jörg Ganghoser bewährt sich auch hier als ein Meister, dem bei aller Einfachheit des Ent-