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München und seine Bauten

Das München der Renaissance

Hofbauten

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Die Wilhelminische Feste (Maxburg), erbaut 1590—1596 unter Wilhelm V.
Stich von Wening 1701

Wie Wellen, die bei steigender Flut ein Stück Land um das andere in Besitz nehmen, so überströmt in einzelnen Abschnitten die italienische Kunst deutsches Land und jedesmal schwindet ein Stück heimischer Neberlieferung. Bei den Bauten des Hofes tritt dies am klarsten hervor, wo die Widerstände, die in der vaterländischen Tradition wurzeln, am geringsten waren. Die erste Welle, die unter Wilhelm IV. und Albrecht V. erschien, haben wir bereits kurz erwähnt, es waren damals vor allem die Werke der Malerei und der Kleinkunst, in denen sich der neue Stil zeigte, während die Baukunst die klassische Formenwelt nur ganz äußerlich aufnimmt und mehr dekorativ als konstruktiv verwertet. Aber auch bei Egkl, dem Architekten des Münzhofes, ist deutlich ein Weiterschreiten im Erfassen italienischer Baugedanken zu bemerken; das zeigt sein letzter Bau, die ehemalige Hofkammer am Nordflügel des Alten Hofes mit ihrem energisch profilierten Pyramidengiebel und den wuchtigen Bogengängen, schon unter Wilhelm V. um 1580 ausgeführt. Aber der neue Herr hat für die wichtigen und umfangreichen Bauwerke, die er plante, neue Meister herangezogen. Es sind einige Niederländer, die als künstlerische Berater des Fürsten die erste Nolle spielen, aber speziell niederländisches ist wenig an ihnen, denn sie haben ihre Ausbildung in Italien erhalten und dieser Einfluß kommt allein hier zur Geltung. Es ist ebenso falsch, wenn man ihre Werke rein italienisch nennt. Ein starker germanischer Grundzug ist ihnen eigen,.einen Teil ihrer Kraft schöpfen sie doch aus der großen deutschen Heimatserde, die ihre Wirkung geltend macht trotz italienischer Schule, sobald sie wieder stammverwandten Boden unter den Füßen spüren. Es arbeiten zudem neben einigen Italienern eine große

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