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Joachim Christian Nettelbeck (* 20. September 1738 in Kolberg; † 29. Januar 1824 ebenda) war ein durch seine Rolle bei der Verteidigung Kolbergs im Jahre 1807 und seine Autobiographie bekannter deutscher Volksheld.
In der Auseinandersetzung um die preußischen Reformen, besonders um das nicht eingehaltene Verfassungsversprechen, galt Nettelbeck infolge seiner Lebensgeschichte zunächst als Kronzeuge für das Recht der Bürger an der Gestaltung der öffentlichen Angelegenheiten. Er wurde als literarische Figur Held einer Unzahl von patriotischen Werken. In einer groß angelegten Veröffentlichung im Vormärz und während der Revolution von 1848 erschien er neben Friedrich Ludwig Weidig, Benjamin Franklin und Thaddäus Kosciuszko als Mann des Volks.
Im weiteren 19. Jahrhundert wurde Nettelbecks Leben als Seemann angesichts der angestrebten deutschen Seegeltung zum Vorbild für die zur Seefahrt drängende Jugend. Weil er autobiografisch von seiner dreimal gescheiterten Idee, nach dem Vorbild des Großen Kurfürsten Kolonien zu erwerben, berichtet hatte, zählte Nettelbeck obendrein als früher Anwalt deutscher Kolonialbestrebungen.
Im Jahre 1868 feierte Paul Heyses Nationaldrama Colberg die Einheit von Bürgern und Armee als ein Volk in Waffen mit Nettelbeck in einer tragenden Rolle. Nachdem es jahrzehntelang wegen demokratischer Tendenzen auf staatlichen Bühnen nicht aufgeführt werden durfte, wurde es um die Wende zum 20. Jahrhundert in Preußen Schulstoff.
Quelle: Wikipedia