Münchner Personenverzeichnis

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Heinrich Schlusnus (* 6. August 1888 in Braubach; † 18. Juni 1952 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Opern- und Konzertsänger (Bariton).

Schlusnus war ein weltweit angesehener Sänger, der sich anfangs nur zögerlich dem nationalsozialistischen System anpasste. So nahm er 1933 den in Hildesheim entlassenen jüdischen Kapellmeister Berthold Sander († November 1943 im KZ Theresienstadt) in seine Zehlendorfer Wohnung auf und sang noch am 26. Januar 1934 in einer Rundfunksendung Lieder von Felix Mendelssohn Bartholdy und Gustav Mahler.[3] Trotzdem trat er 1935 auf der Hochzeit von Hermann Göring auf[7] und machte am 29. März 1936 Wahlreklame für Adolf Hitler.[8] 1938 wurde er zum Reichskultursenator ernannt, 1943 erhielt er die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft.[3] In der Endphase des Zweiten Weltkriegs nahm ihn Hitler im August 1944 in die Gottbegnadeten-Liste der wichtigsten Künstler auf, was ihn von einem Kriegseinsatz, auch an der Heimatfront, befreite.

1945 stand Schlusnus zunächst auf der Schwarzen Liste der US-amerikanischen Militärregierung, wurde aber von der Spruchkammer in Frankfurt am Main am 28. August 1947 als „nicht betroffen“ entnazifiziert.[3] Er wirkte in der Nachkriegszeit in der provisorischen Spielstätte der Frankfurter Oper, wo er 1948 zuletzt als Rigoletto auftrat. 1951 trat er noch einmal am Theater Koblenz als Giorgio Germont in La Traviata auf und gab im selben Jahr seinen letzten Liederabend.

Quelle: Wikipedia

Straßenbenennung

Schlusnusstraße 
21. Pasing-Obermenzing (Obermenzing)